Burhan GhaliounDer syrische Hauptoppositionelle Burhan Ghalioun ist immer mal wieder ein beredtes Zeugnis für die Wahrheit des Sprichworts „Reden ist Silber, Kaugummikauen ist Gold“. In seinen Kommentaren zum vor ein paar Tagen stattgefundenen Treffen der selbsternannten „Freunde Syriens“ redete er: „Der Rat [SNC] wird dafür sorgen, dass an alle Offiziere, Soldaten und aktiven Mitglieder des Widerstands in der Freien Syrischen Armee ein Sold gezahlt wird“.

Bekannt ist, dass Saudi-Arabien und Katar insgesamt 500 Millionen Dollar für die Unterstützung der bewaffneten Banden in Syrien bewilligt haben. Weitere 150 Millionen kommen von der EU zur Unterstützung von „humanitären Aktionen“. Da der SNC auf der Konferenz als einziger legitimer Repräsentant des „syrischen Volkes“ anerkannt wurde, ist klar, wer diese Mittel wie verwalten wird.

Ach, und das offizielle Tripolis (nanu?) gibt weitere 100 Millionen für die Bedürfnisse der bewaffneten syrischen Opposition. Sehr symptomatisch, denn es ist noch gar nicht so lange her, da hatte der Libysche Übergangsrat selbst um Geld für den Kampf mit Gaddafi gebettelt.

Selbst wenn hier ausschließlich von wirklichen „humanitären Projekten“ die Rede und es nicht offensichtlich wäre, dass diese Mittel für den Krieg gegen die syrische Regierung eingesetzt werden, so wäre selbst das eine offene Einmischung in die Angelegenheiten eines durchaus noch souveränen Staates. Doch es geht ja schon ganz offen um mehr – um „Sold“ für alle „Offiziere und Soldaten“ der Freien Syrischen Armee. Simpel ausgedrückt, die Jungs machen Krieg für Geld, nicht etwa für Freiheit oder Demokratie. Unverhohlen. Was genau der Unterschied zwischen dieser Situation und vom Ausland finanzierten Söldnern sein soll, die für fremder Leute Agenda Menschen abknallen und wegsprengen, ist schwer zu sagen.

Der Aufstand in Syrien wird langsam, aber sicher zu einem lukrativen Geschäft für die „Opposition“. Eigentlich ist daran nichts ungewöhnlich, außer der unverfrorenen Offenheit, mit der das inzwischen passiert.