Pax Americana in Nahost und Eurasien: was käme danach?

Die Ereignisse, welche man heute nur noch als „9/11“ bezeichnet, sind zu einem Wendepunkt in der Umorganisation der Welt für die USA geworden. Die Bürde der einzig existenten Supermacht wurde für Washington immer mehr zu einem Problem. Zwei geopolitische Pole verlangten nach permanenter Aufmerksamkeit – Amerika und Eurasien, oft genug zu Lasten der Aktivitäten in anderen Regionen der Erde.

Eurasien war für die USA allerdings immer etwas weit entferntes. Eine Region, die unbedingte Aufmerksamkeit braucht, allerdings eher von für die Amerikaner wichtigeren Aufgaben in Nord- und Südamerika und im Stillen Ozean ablenkt. Es ist wie ein Koffer ohne Griff – man kann ihn nicht einfach wegwerfen, aber es ist ziemlich unbequem, ihn mit sich herumzuschleppen. Wenn dabei noch die lärmenden eurasischen Kinder dabei stören, sich mit den essentielleren Dingen zu befassen, dann muss man sie eben mit etwas beschäftigen, damit sie keine Möglichkeit und keine Lust mehr verspüren, den amerikanischen Onkel ständig dazu zu zwingen, sich aller fünf Minuten einzuklinken und für Ruhe zu sorgen.

Genau dieser Absicht – der „Neugestaltung der Interessenssphären“ der wichtigsten globalen Konkurrenten – haben sich die USA gewidmet, seit sie nach den Ereignissen vom 11. September 2001 ihr Militär erst in Afghanistan, und später dann im Irak aufmarschieren ließen. Viele haben das zu Beginn als das nächste aussichtslose Abenteuer der Amerikaner, analog zum Vietnamkrieg, bezeichnet. Eine ganze Menge von Analytikern und Beobachtern fassen sogar den Rückzug der USA aus dem Irak und den für Ende 2014 geplanten Truppenabzug aus Afghanistan als indirekte Zugabe eines Debakels der militaristischen Politik Washingtons auf. Damit kann man sich einverstanden erklären, wenn man die Dinge einzeln betrachtet und annimmt, dass ein Sieg gleichbedeutend sei mit der Kontrolle im Sinne einer militärischen Präsenz auf dem Territorium des Gegners. Doch „Sieg“ ist ein Begriff, der viel weiter gefasst ist als das, was man auf taktischen Karten mit Truppenstellungen als solchen bezeichnen würde.

Noch im Jahre 2006 sind zwei recht sensationelle Meldungen an die Öffentlichkeit gelangt, in denen die Rede von nichts geringerem war, als von den Plänen einer Neugestaltung der Welt nach US-amerikanischem Rezept. Das waren:

  1. Pläne über die Vereinigung von Nordamerika zu einer Union. Der Verzicht auf den Dollar und die Einführung des „Amero“.
  2. Eine Publikation im US-amerikanischen Armed Forces Journal, Autor – Ralph Peters, unter dem Titel „Blutgrenzen. Wie ein besserer Naher Osten aussehen würde.“; dazu gab es Karten über die Umgestaltung des islamisch-asiatischen Raums nach den Plänen der USA.

Es soll hier nicht das Ziel sein, den Wahrheitsgehalt dieser Meldungen zu diskutieren, vielleicht nur ein paar Gedanken dazu:

Beide Meldungen haben zumindest teilweise wahre Elemente gehabt, wie man an der Entwicklung der Ereignisse 6 Jahre später leicht sehen kann. Dabei sind die Maßnahmen gegen das „Leaken“ von Geheiminformationen bei den Amerikanern sicher nicht schlechter als die in der UdSSR oder im Dritten Reich. Deswegen scheint das fast zeitgleiche „Durchsickern“ solcher theoretisch streng geheimen strategischen Information an die Medien kaum ein dummer Zufall gewesen zu sein. Man möchte meinen, es handele sich dabei um eine bewusste Preisgabe eines Teils der realen Pläne, um damit einerseits die Reaktion der Weltöffentlichkeit zu testen, andererseits aber den durchschnittlichen Erdenbürger auf die Möglichkeit bzw. gar die Unvermeidlichkeit solcher Änderungen der traditionellen Weltordnung vorzubereiten.

Warum ist die Karte aus der Publikation Ralph Peters‘ schätzungsweise eine Halbwahrheit? Hier ein paar Indizien: die dort gezeigte Variante einer Spaltung Saudi-Arabiens und der Türkei ist möglicherweise bewusst eingefügt worden, eventuell zur Beruhigung der Moslems – nach dem Motto, „die USA treten jedem gegen das Schienbein, nicht nur ihren offenkundigen Feinden“. Zweifel könnte man auch an der Verkleinerung des iranischen („persischen“) Territoriums haben. Der Iran fungiert mehr und mehr als regionaler Puffer gegen eine unkontrollierte Verbreitung des radikalen sunnitischen Islamismus. Teheran ist von der Entwicklung der Ereignisse her einfach dazu verdammt, eine relativ starke Macht in der Region zu sein, damit es etwas gibt, das man den militanten sunnitischen Nachbarn entgegensetzen kann. Sonst hätte es keinen Sinn für die USA gegeben, um den Iran herum zwei Kriege vom Zaun zu brechen. Sie hätten noch vor 2004 gleich in Teheran anklopfen können.

Um diese These fortzuführen: zweifelhaft auf dieser Karte scheint ebenso die Schaffung der Arabischen Schiitischen Staaten, wenigstens insoweit, als dass der Löwenanteil der Ölförderung am Golf auf sie entfiele. Ein solches Staatsgebilde ist inmitten von feindseligen sunnitischen Nachbarn bestenfalls als iranische Autonomie denn als eigenständiger Staat denkbar.

Die heute geschaffenen Realitäten im Nahen und Mittleren Osten sind viel einfacher und effizienter als die Variante auf der Peters-Karte von 2006. Man kann vor der Fachkompetenz der US-amerikanischen Strategen und Analytiker eigentlich nur den Hut ziehen. Sie scheuen nicht davor zurück, ein kompliziertes Spiel mit vielen Variablen auf mehrere Züge im Voraus zu planen, und dabei arbeiten sie methodisch und zielstrebig an der Realisierung dieser Pläne und der Erreichung des gestellten Ziels.

Diese Ziele sind nach „9/11“ ideal gestellt. Im Herzen Asiens wird die Schaffung eines Anziehungspunkts für die wesentlichen eurasischen Player – die EU, Russland und China – vollendet, welcher diese von den für die USA wichtigeren Richtungen. Es gibt dabei drei wesentliche Brennpunkte: Irak / Kurdistan, Iran und Afghanistan. Ohne natürlich Zugang zu den tatsächlichen Plänen Washingtons zu haben, kann man versuchen zu formulieren, wie – auf Basis der heutigen Ereignisse – sich die Geopolitik auf dem eurasischen Kontinent ändern könnte. Dabei kann man sowohl für die Staaten, die sich für „Player“ halten, als auch für die Staaten, mit denen zu „spielen“ versucht wird – nennen wir sie „Fokuspunkte“ –, ein paar Einschätzungen geben.

1. Die Player

Die Europäische Union

Unter der EU versteht man eigentlich weniger das Territorium der Union, als vordergründig eher die Eurozone, die sich finanziell um Deutschland und Frankreich sammelt. Denn gerade durch den Nichtbeitritt zur Eurozone haben die sowohl Inselbriten, als auch das von den USA als „Osteuropa-Aufseher“ eingesetzte Polen mehr Luft und Handlungsspielräume.

Europa soll in der Perspektive seine Aufmerksamkeit vom Atlantik abkehren, also Amerika und die USA am anderen Ufer weitgehend vergessen, dabei aber deren Gebiete vom Osten her sichern. Dabei wird der Aktivitätsvektor Europas Richtung Süden nach Nordafrika und den Nahen Osten gelenkt, wo es nach zugänglichen und preiswerten Ressourcen bzw. nach Möglichkeiten einer Diversifikation seiner Rohstoffimporte – insbesondere der Lieferung von Kohlenwasserstoffen aus Russland – suchen kann. Doch beide diese Betätigungsfelder bieten ein schwieriges Szenario, denn es ist vielfach mit Widerstand seitens der „Fokuspunkte“ zu rechnen, um die es weiter unten gehen soll. Um zukünftige Probleme für die EU hat man sich sowohl durch den „Arabischen Frühling“, als auch durch die unverhohlen verräterische Politik der beiden gewesenen Staatsoberhäupter Silvio Berlusconi und Nicolas Sarkozy, die sich eher an ihren Privatinteressen als an den wirtschaftlichen Bedürfnissen der Europäischen Union orientierte, bereits trefflich gekümmert. Das sind vordergründig die Zerstörung und Zersplitterung Libyens und die Unterstützung der US-amerikanischen Interessen in Syrien. Mit solchen Freunden braucht Deutschland tatsächlich keine Feinde.

Russland

Hier ist es Ziel, dass die Russen nicht so genau Richtung Stiller Ozean schauen. Idealerweise sollte sich auf Tschukotka, Kamtschatka und den Kurilen unter den Leuten die Einstellung bilden, dass das amerikanische Alaska, die Aleuten und Japan ihnen näher sind, als das weit entfernte Moskau, das seine provinziellen Kinder vergessen hat.

In den anderen Richtungen soll das Land in einen zermürbenden und periodisch auch heftigen Kampf und Wettbewerb mit seinen äußeren Feinden hineingezogen werden, was enorme finanzielle und sonstige Ressourcen zu verschlingen hat. Im Westen sind solche Zentren potentieller russischer Aktivität der Widerstand gegen die Militarisierung des Baltikums, Versuche einer „Demokratisierung“ Weißrusslands und das Erstarken des Einflusses von NATO und westlichen Staaten in der Ukraine. Im Kaukasus der Widerstand gegen die amerikanischen Luftabwehrsysteme in der Türkei und gegen Moslem-Extremisten. Der härteste Kampf steht allerdings in den kommenden Jahren um die Aufrechterhaltung des russischen Einflusses in Zentralasien bevor, wenn der islamische Extremismus beharrlich an die Pforten der OVKS-Länder erwarten, davon später mehr.

China

Die VR China soll in der Perspektive endgültig in eine ausweglose Defensive geraten – sowohl im Stillen Ozean, als auch an ihren Westgrenzen und in Tibet, dabei parallel mit allen Mitteln versuchen, ihre globale Position als „Werkbank der Welt“ zu bewahren. Die Verteidigung ist ein Akzent, der für Peking faktisch unvermeidlich ist. Im vergangenen Jahr haben die USA den Chinesen gezeigt, inwieweit sie wirklich sowohl die Förderung, als auch die Seetransportwege des von China importierten Öls und der Erdölprodukte kontrollieren.

2. Fokuspunkte

Türkei

Die Türkei ist für die EU die erste „territoriale Schwelle“ bei der Problemlösung in Richtung Nahost. Eine EU-Integration der Türkei würde eine Menge Fragen lösen und Europa geographisch direkt vor die Tür der so ersehnten Rohstoffvorkommen im Irak und in Syrien bringen; die geopolitischen Vorteile einer solchen Entwicklung würden den potentiellen Zustrom von Moslems in die EU bei weitem überwiegen; durch Migranten aus einem solchen religiösen und kulturellen Kontext ist Europa ohnehin schon mehr oder weniger gesättigt.

Aber die aktuellen Entwicklungen gehen eher in eine Richtung: noch vor einigen Jahren, als die Türkei einen EU-Beitritt in Aussicht gestellt bekommen hat, kam die Partei Erdoğan an die Macht, und seither driftet die Türkei eher von Europa weg. Einen großen Anteil an diesem Auseinanderdriften haben die Regierungen der europäischen Länder selbst; dieser Prozess wurde zum Beispiel durch die Entscheidung der Kanzlerin Angela Merkel nur verstärkt, als sie Ende 2011 die Möglichkeit einer doppelten Staatsbürgerschaft für türkische Gastarbeiterfamilien in Deutschland ablehnte, oder als das französische Parlament den Genozid an den Armeniern durch die Türken formal anerkannte und dessen „Leugnung“ verbot. Unbill gibt es auch durch die Streitigkeiten zwischen der Türkei und Israel in der Palästina-Frage. Das Ergebnis ist, dass die Türkei die Aufrufe Europas nach einer Teilnahme am Handelsembargo gegen den Iran schlichtweg ignoriert. Die Beziehungen zwischen der Türkei und der EU werden inzwischen auch auf der Ebene von Absichtsbekundungen nicht gerade besser.

Kurdistan

Kurdistan ist fast schon rechtmäßiger Herr des für die EU so wichtigen nordirakischen Erdöls und gleichzeitig ein treuer Verbündeter der Amerikaner, günstig westlich vom Iran angesiedelt. Eine ständige Erinnerung für Ankara, dass es besser mit der USA, als ohne dieselben fährt, sonst könnte der kurdische „Dschinn“ durchaus einmal aus seiner Flasche hervorgekrochen kommen und die östlichen Provinzen der Türkei heimsuchen, sie damit vom Kaukasus und dem potentiellen direkten Zugang zu den kaspischen Rohstoffstätten abschneiden. Zu Kurdistan ist bereits viel gesagt worden, in naher Zukunft wird dieses Thema schätzungsweise wieder aktuell werden.

Iran

Der Iran könnte als Gegengewicht gegen eine Zunahme des „gelenkten Chaos“ im Zuge des „Arabischen Frühlings“ bieten und die mit letzterem zusammenhängende Verbreitung radikaler islamistischer Tendenzen Richtung Zentralasien und in den asiatisch-pazifischen Raum blocken. Der Iran wäre darüber hinaus ein „würdiger Wächter“ über die Nahost-Erdölvorkommen in der Golfregion. Saudi-Arabien und seine Verbündeten sind sich durchaus dessen bewusst, dass Teheran ohne größere Schwierigkeiten in der Lage wäre, den Frachterverkehr durch die Strasse von Hormus zu blockieren, weshalb sie gezwungen sind, ständig die Unterstützung und Deckung durch das US-Militär in Anspruch zu nehmen. Eine Freundschaft, die auf Furcht gründet, ist zwar vielleicht nicht allzu angenehm, aber – solange es diese Furcht gibt – eine feste Burg. Nun gibt es hier vordergründig sicherlich die Entgegnung, dass man dem Iran den Versuch einer direkten Kontrolle der Strasse von Hormus schon austreiben wird. Das kann man schon denken, aber es gibt Fakten, die dagegen sprechen – zum Beispiel die Beziehung des Iran zum Oman, direkt gegenüber auf der anderen Seite der Hormus-Passage gelegen: es gibt bereits eine längere Tradition der Zusammenarbeit beider Länder auf verschiedenen, einschließlich militärischen, Gebieten.

Übrigens, auf der Ralph Peters Karte wird der Oman in keiner Weise durch die dort veranschaulichte Neuordnung der Region behelligt.

Afghanistan

Zu Afghanistan wurde hier schon einiges gesagt, eine weitere Abhandlung wird noch folgen. Für den Moment könnte man zum Nachbarn Pakistan noch folgendes ins Feld führen:

  • [Quelle] Die innenpolitischen Spannungen in Pakistan nehmen zu. Am 20. Februar gab es Massenproteste gegen den Beschluss der Regierung, den Versorgungskorridor für das NATO-Kontingent in Afghanistan wieder zu öffnen.
  • [Quelle] „Bad blood between Washington and Islamabad“
  • [Quelle] Die pakistanische Außenministerin Hina Rabbani Khar verurteilt die Balutschistan-Resolution des US-Kongress als Einmischung in innere Angelegenheiten.

Wie auch immer die Entwicklung mit den Taliban weitergehen wird, es steht fest, dass diese sich nach Norden – in Richtung der zentralasiatischen Länder – orientieren werden. Die Fristen dafür sind auch kein Geheimnis – Ende 2014 verabschiedet sich die ISAF und die NATO aus Afghanistan. Eine ziemlich genaue Analogie zum Irak – es wird Platz gemacht für die Betätigung der nunmehr besser organisierten und bewaffneten vormaligen Extremisten, die in naher Zukunft die „alten“ oder „neu geordneten“ Länder regieren werden.

Andijon (Usbekistan) 2005

Außer Russland müsste China sich näher mit den Taliban befassen, spätestens dann, wenn die Befürworter der Schaffung eines Groß-Turkestan an die Grenzen des uigurischen autonomen Gebiets Xinjiang vordringen. Solche Ereignisse wie 2005 in Usbekistan können dann in jedem beliebigen zentralasiatischen Land der OVKS vonstattengehen, was selbstverständlich dem übergeordneten Ziel, nämlich der Aushöhlung des russischen Einflusses in der Region, nur dienlich wäre. Und wenn Usbekistan 2005 letztlich „antiamerikanisch“ reagiert hat und den US-Luftwaffenstützpunkt in Karshi-Khanabad schließen ließ, so könnten die Taliban diesen Boden mittelfristig wieder gutmachen.

Warum wird der Vektor der Aktivität von Taliban und deren Anhängern Richtung Norden weisen? Die Antwort darauf im folgenden Punkt.

Indien

Indien schließt von Osten die Kette der „Fokuspunkte“ ab. Es bildet einen Puffer zwischen der Region, in welcher der „Arabische Frühling“ grassiert und blockiert so dessen Ausbreitung in die islamischen Länder im asiatisch-pazifischen Raum – Malaysia und Indonesien. Indien, Myanmar und Vietnam grenzen die Chinesen von einem Zugang zum Indischen Ozean ab. Außerdem erinnert Delhi die Chinesen dann und wann immer mal wieder an Tibet und an die Verwundbarkeit mancher See-Handelsrouten erinnern, die entlang der Küste Indostans verläuft.

Und nun ein Blick ganz in den Westen der Region – Nordafrika.

Der arabische Groß-Maghreb

Noch ein potentielles „Geschenk“ der Vereinigten Staaten an die EU, das den „libyschen Fehler“ der Europäer vollendet und sie von den Ressourcen dieser Region abschneidet. Das sind sowohl das Erdöl Libyens und Algeriens, als auch der Uran im Niger. Alles ist ziemlich genau auf dem Emblem der arabischen Maghreb-Union versinnbildlicht (s. rechts).

Die erste Meldung über eine Wiederbelebung der arabischen Maghreb-Union kam, noch bevor die NATO-Luftwaffe Libyen bombardiert hat.

Hier der Einfachheit halber ein paar Links zu entsprechenden Nachrichten, die von der Ernsthaftigkeit dieses Ansinnens zeugen:

Fazit

Die vor fast einem Jahrzehnt begonnenen Pläne der USA zur Umgestaltung des eurasischen politischen Systems kommen ihrer wahrscheinlich erfolgreichen Umsetzung näher. Resultat ist die vollkommene Umorientierung der geopolitischen Konkurrenten oder „Partner“ Washingtons auf eigene, innereurasische Probleme. Die EU wird weiter versuchen, sich in Richtung der Ressourcen in Nahost und Nordafrika durchzuschlagen. Russland und China werden sich ernsthafte Gedanken über die Sicherheit ihrer zentralasiatischen Grenzen machen müssen. Russland wird sich darüber hinaus immer wieder mit seiner westlichen Peripherie und dem Kaukasus beschäftigen müssen.

Das wichtigste Fazit aber ist, dass die Konkurrenten der USA sich von den Ozeanen abkehren und Washington somit genügend Zeit bekommt, die Pazifikregion zu ihren eigenen geopolitischen Zielen umzuorganisieren, infolge dessen der Stille Ozean zu einer Art amerikanischem Binnenmehr werden könnte.

Weltkarte aus einem US-amerikanischen Lehrbuch