Auf Itar-tass.com erscheinen dieser Tage Jahresrückblicke über die Entwicklung in verschiedenen Regionen und Ländern der Erde, ein Teil derer für hier recht interessant ist. Sie eignen sich gut als kompakte Betrachtungen und damit auch Einführungen in das Thema aus einer Sicht von jenseits des medialen “Eisernen Vorhangs”. Ein paar Prognosen für die kommende Zeit gibt es auch, so dass das im Allgemeinen recht interessant ist. Es geht los mit Syrien, und – je nach Zeit und Gelegenheit – kommen noch weitere Länder des Nahen und Mittleren Ostens vor das geistige Auge des geneigten Lesers. -apxwn

Das scheidende Jahr 2013 begann in Syrien mit einer Entscheidung zwischen zwei möglichen Varianten der Beendigung des Krieges, und beide Varianten waren schlecht. Nachdem die “Opposition” und die Dschihadisten zum November 2012 allein in der Gegend von Damaskus eine Gruppierung von zwischen 15 und 20 Tausend angesammelt, den Norden des Landes besetzt hatten und sich entlang des Euphrat in Richtung der irakischen Grenze bewegten, gingen sie davon aus, dass das bevorstehende Jahr 2013 für sie zum Jahr ihres Triumphs wird. Die einzige, recht schwache Alternative zu diesem Szenario wäre ein Rücktritt Assads und sein Rückzug in die alawitischen Enklaven an der Küste – allerdings würde das Unvermeidliche dadurch nur hinausgezögert.

Foto: EPA / ITAR-TASS

Die noch 2012 von der Regierung und der Armee verfolgte Strategie eines Haltens von Territorium erwies sich als katastrophaler Fehlgriff. Denn sie führte zu einem “Breitziehen” der Armee über das Land, während die von den Rebellen ständig gekappten Versorgungswege es verhinderten, Reserven zu verlagern, operativ auf lokale Eskalationen zu reagieren und eine Versorgung von Armee wie Bevölkerung nachhaltig aufrecht zu erhalten. Ein Festhalten an dieser Strategie führte offensichtlich zum Niedergang.

Ende des Herbstes 2012 hat das syrische Militärkommando die in dieser Lage einzig richtige Entscheidung getroffen: die gescheiterte Strategie wurde aufgegeben und durch eine andere ersetzt, durch die der Krieg zwar in die Länge gezogen würde, aber dabei Chancen barg, dabei nicht unterzugehen. Zur vordergründigen Aufgabe der Armee wurde die Vernichtung von Massen an Rebellenbanden, und zwar in einem Ausmaß, das deren permanente personelle Aufstockung von außerhalb übersteigt. Nichts als die Umsetzung der Schulaufgabe mit dem Wasserbecken und den zwei Rohren, nur das in diesem Falle das Schicksal eines ganzen Landes von der richtigen Antwort darauf abhing.

Eine katastrophale Fehlentscheidung der Regierung und der Armee war 2012 die Strategie des Haltens von möglichst viel Territorium

Foto: Andrej Filatow / ANNA-News

Der seit November 2012 laufende Gegenangriff der Armee in der Provinz Damaskus war also auch darauf angelegt, die personellen Ressourcen des Gegners im Häuserkampf zu zermahlen und dabei selbst nur minimale Verluste hinnehmen zu müssen. Die Vororte der 5-Millionen-Stadt Damaskus wurden, bedingt gesprochen, zu “Stalingrad” – das war der Preis für die vergangenen Fehler und Fehleinschätzungen der Lage. Das erste halbe Jahr mit dieser neuen Strategie gab noch keine spürbaren Resultate, allerdings wurde schon in den ersten Monaten offensichtlich, dass sie richtig gewählt worden war. Die täglichen Verluste der Terrorbrigaden stiegen landesweit auf 300-400 Mann, an einzelnen Tagen fast schon auf Tausend Getötete und Verletzte. Sofort kam es zu einer Lage, in der die schlechte Organisation der halb guerillamäßig, halb banditisch agierenden Gruppierungen zugunsten der syrischen Armee zum Tragen kam. Während nämlich im Gefecht verwundete Armeeanghörige innerhalb von einer halben Stunde in Krankenhäusern versorgt werden konnten, so ließ die schwache bzw. praktisch fehlende Funktion von Versorgungsstrukturen im Hinterland der Rebellen ihren Verwundeten kaum Überlebenschancen. Das bei Militäroperationen klassische Verhältnis von 1:3 bei Getöteten zu Verwundeten schwenkte bei den Gegnern Assads merklich in Richtung der ersteren.

Ebenso erklärt sich auch der kaum wahrnehmbare Einsatz von Panzertechnik und Artillerie durch die Rebellen. Selbst wenn es ihnen gelang, solche Waffen zu kapern, waren sie nicht dazu in der Lage, eine kontinuierliche Versorgung, Reparaturen, Ersatzteil- und Treibstofflieferungen zu organisieren, oder auch nur ein abgestimmtes Zusammenspiel zwischen der erbeuteten Militärtechnik und ihrer Infanterie zustande zu bringen. Der überwiegende Großteil der durch die Rebellen aufgebrachten schweren Waffentechnik wurde folglich auch im “Einwegverfahren” eingesetzt: bis zum ersten Schaden, bis zum Aufbrauchen der Munition oder des Treibstoffs.

Krieg führen weniger Menschen und Waffentechnik, sondern vielmehr Organisationsstrukturen

Es gibt eine Regel: Krieg führen weniger Menschen und Waffentechnik, sondern vielmehr Organisationsstrukturen. Indem die syrische Regierung den Krieg in eine sich hinziehende Phase brachte, nahm sie bewußt das Ausbluten des Landes in Kauf, konnte dabei allerdings gegen Mitte des Jahres 2013 die Lage zu eigenen Gunsten umbrechen, und zwar gerade aufgrund der besseren Organisation und der Möglichkeiten der staatlichen und militärischen Strukturen.

Die Sponsoren der Rebellenbanden sahen dieses Schlüsselproblem natürlich voraus, wodurch man auch die ständigen Versuche erklären kann, ein einheitliches Militärkommando der Opposition zu etablieren, um die Auseinandersetzung auf das Niveau eines Krieges zwischen Organisationen zu heben. Alledings ist es letztlich nicht gelungen, dieses Ansinnen umzusetzen, ganz ungeachtet der freigebigen Finanzierung, der Lieferungen an Waffen und Militärtechnik, vor allem aber auch des Zustroms von Humanressourcen aus der gesamten Region Nahost. Im Jahre 2013 festigte sich eine neue und in vielerlei Hinsicht bedrohliche Tendenz – unter den Rebellenbanden agierten immer häufiger Söldner aus nichtarabischen Ländern. Europa, Zentralasien, Russland, selbst das Uigurische Autonome Gebiet Xinjang oder Exoten wie Australien wurden zu Lieferanten von Humanressourcen für die Gegner Assads, womit der Konflikt endgültig die Ähnlichkeit mit einem Bürgerkrieg verlor und zu einer unverkennbaren Intervention aus über 40 Ländern in Syrien wurde.

Jaish al-Muhajireen wal-Ansar, die “Auswandererbrigade” in Syrien

Eine solche Transformation musste die Essenz des syrischen Kriegs verändern. Spätestens Mitte 2013 bekam er deutlich dschihadistische Züge, denn keine andere Idee als allein der Dschihad war noch dazu in der Lage, den vollkommen verschiedenartigen Charakter der aus vielen, vollkommen unterschiedlichen Ländern der halben Welt zusammengekommenen “Revolutionäre” einen. Der Westen, welcher mit einem schnellen Sieg der Opposition gerechnet hat, konnte den Widerstand der syrischen Regierung nicht brechen und sah sich schließlich mit einer Situation konfrontiert, in welcher er zwischen einer Unterstützung unverhohlener Terroristen und einem Ende seines Krieges gegen die ihm verhasste Assad-Regierung wählen musste.

Diese Entwicklung hatten noch Anfang des Jahres ranghohe russische Diplomaten und die russische Regierung vorausgesagt. Die russische Führung hat im Angesicht der enormen Gefahr, eine von ihren Ausmaßen her riesige Terroristen-Enklave in der Nähe der russischen Grenzen vorgesetzt zu bekommen, und das zusätzlich zu den Risiken, die nach einem Abzug der NATO aus Afghanistan absehbar sind, sich hart und unnachgiebig dafür eingesetzt, der syrischen Regierung das Recht auf bewaffneten Widerstand gegen die Intervention zu belassen, indem sie es konsequent verhinderte, den Konflikt durch Resolutionen des UN-Sicherheitsrats zu institutionalisieren. Die Erfahrung in Libyen hat gezeigt, dass die Aggressoren nur darauf warten, irgend eine beliebige juristische Handhabe zu bekommen, um damit ihre eigenen Aufgabenstellungen anzugehen.

Die Beharrlichkeit der syrischen Führung und der Umbruch im Krieg führten dazu, dass im August 2013 offensichtlich wurde – die Gefahr einer militärischen Intervention ist vorüber. Es ist auch zum jetzigen Zeitpunkt noch zu früh dafür, von einem Sieg zu sprechen, allerdings hat der Westen begriffen, dass es nicht möglich sein wird, das von ihm geforderte Ergebnis auf militärischem Wege zu erreichen. Diplomatische Beilegung und die Fixierung der vorläufigen Ergebnisse des Krieges kamen auf die Tagesordnung.

Das Problem des Westens und der USA besteht in erster Linie darin, dass die bisherige Strategie, welche sich auf eine Unterstützung gemäßigter Islamisten als einer Kraft stützte, welche das Kräfteverhältnis in einer Region verschieben kann, sich nicht ausgezahlt hat. Das Fiasko der “Moslembrüder” in Ägypten, in Tunesien und Libyen, die Verschärfung der innenpolitischen Situation in der Türkei und vor allem die Radikalisierung der islamistischen Gruppierungen sowie das enorm angestiegene militärische Potential der Terrororganisationen, die ideell und organisatorisch der Al-Kaida nahestehen, führten dazu, dass Präsident Obama seine zweite Amtszeit mit einer kompletten Neuordnung seiner Nahost-Politik beginnen musste. Fast unmittelbar nach dem Mord des US-Botschaters Stevens in Bengasi kam die Normalisierung der Beziehungen zum Iran sowie die Übertragung einer “Wächterfunktion” in der Region auf dieses Land auf die Tagesordnung.

Die sich für die Vereinigten Staaten ständig schwieriger gestaltende Lage im Asiatisch-Pazifischen Raum fordert von den USA einen Abzug von Kräften aus dem Nahen Osten und ihre Verfügbarkeit für den Beginn eines langwierigen und schwierigen globalen Spiels, das gegen China gerichtet ist. In diesem Sinne spielt die ständige Präsenz der USA in der Region gegen sie selbst.

Allerdings wirft der Weggang der Vereinigten Staaten aus der Nahost-Region vor ihren Alliierten, in erster Linie vor den arabischen Monarchien, das Problem auf, dass diese sich fortan selbst um ihre Sicherheit kümmern müssen, welche bis dato durch die Militärpräsenz der USA gegeben war. Die Übertragung der Befugnisse an den neuen “Wachhund der Region”, den Iran, hatte durchaus vorhersehbaren Widerstand von Seiten der Golfmonarchien zufolge, ebenso natürlich den Widerstand rechter Kreise in Israel und der jeweils dahinterstehenden Elitengruppierungen in Amerika und Europa.

Zur Kulmination gelangte dieser Widerstand während der Provokation mit der Anwendung chemischer Waffen Ende August in Ost-Ghouta. Strenggenommen wurden inzwischen 5 solche Chemiewaffenangriffe fixiert, wobei der Westen die Untersuchung der Einzelheiten dieser Angriffe auf alle erdenkliche Art und Weise zu behindern suchte, vor allem, wer denn nun dafür verantwortlich sei. Obama hatte durchaus unvorsichtig und in rein medialer Absicht davon gesprochen, dass eine Anwendung chemischer Waffen durch die syrische Regierung unzulässig sei, es handele sich dabei um eine “rote Linie”, die – wenn überschritten – eine militärische Einmischung der USA auch ohne formales Mandat des UN-Sicherheitsrats zur Folge hätte. Genau diese unvorsichtigen Äußerungen wurden von den Provokateuren ausgenutzt, so dass Obama, für sich selbst unerwartet, vor der Notwendigkeit eines direkten Eingreifens in den Krieg stand.

Ein Eingreifen der USA in den Krieg hätte jegliche Absprachen mit dem Iran zunichte gemacht

Es ist fast überflüssig anzumerken, dass ein Eingreifen der USA in den Krieg jegliche Absprachen mit dem Iran zunichte gemacht hätte. Dort war inzwischen der Reformator Rohani Präsident geworden, der sich sofort daran machte, Positionen mit den USA anzunähern. Ein Widerstand von Seiten ultrakonservativer Gruppen unter den iranischen Eliten hätte ihn der Möglichkeit beraubt, weitere Versuche einer Deeskalation des Verhältnisses zu Amerika zu unternehmen, hätten die Staaten sich einmal militärisch in den Syrienkrieg eingemischt.

Eine weitere Gefahr bei einem möglichen Militärschlag gegen Syrien stellte die Möglichkeit eines direkten Zusammenstoßes mit der russischen Kriegsmarine dar, die vor der syrischen Küste eine recht beachtliche Flottille aufgebaut hatte. Rein formal hatte Russland es nicht vor, sich irgendwie in die Aktionen der USA einzumischen, allerdings hätte die Unvorhersehbarkeit der Entwicklung vor Ort durchaus zu einem vollwertigen Konflikt führen können. Die Israelis, welche ganz bewußt im Seegebiet der US-amerikanischen und russischen Flottenkonzentration Übungsraketen abgeschossen hatten, haben aufgezeigt, dass Provokationen möglich waren und dazu führen könnten, dass die Konfrontation in eine beliebig heiße Phase katapultiert wird.

Die Krise wurde schließlich durch die russische Initiative beigelegt, die den Vorschlag enthielt, das syrische Chemiewaffenarsenal zu liquidieren. Dieser Ausweg aus der brenzligen Situation wurde von der US-amerikanischen Administration mit spürbarer Erleichterung angenommen, so dass diese selbst die Versuche der eigenen pro-israelischen und pro-saudischen Lobby unterband, diesen Vorschlag abzuschmettern.

Nichtsdestotrotz hat die Provokation von Ost-Ghouta die Konfrontation zwischen Obama und seinen Gegnern in den Eliten der USA und Nahost auf eine neue Ebene gehoben. Da die US-amerikanische Administration es verhindern wollte, dass ihre Gegner die Initiative bekommen, forcierte sie den erfolgreichen Abschluss der Genfer Verhandlungen im Bereich der bis dahin als “verfahren” geltenden Atomgespräche mit dem Iran, und setzte gleichzeitig alles daran, dass die da noch rein theoretische bevorstehende Konferenz zur friedlichen Beilegung in Syrien auf eine praktische Ebene rückte. In diesem Sinne kann man die Aktionen der US-amerikanischen und der russischen Regierung als Kooperation in allen Schlüsselfragen betrachten.

Der bewaffnete Konflikt in Syrien ist noch weit von seinem Ende entfernt. Selbst wenn die Konferenz in Genf erfolgreich ist und mit einer gemeinsamen Unterzeichnung von Dokumenten ausgeht – es gibt dazu den russischen Vorschlag, das durch eine eigene UNSC-Resolution zu fixieren -, wird das höchstwahrscheinlich kaum Auswirkungen auf den Krieg an sich haben. Die Dschihadisten haben, da sie in den sunnitischen Gebieten im Irak und in Syrien fest im Sattel sitzen, bereits de facto eine bedeutende Enklave im Norden und Osten Syriens geschaffen, ebenso im Westen und Süden des Irak.

Ungeachtet der schweren Verluste in den Bereichen Wirtschaft, Wohnraum, Industriepotential, ungeachtet des Verlusts von Teilen des Staatsgebiets und des massenweisen Abzugs von Flüchtlingen, hat Syrien standgehalten

Die weitere Entwicklung kann nach einem von zwei eher wahrscheinlichen Szenarien ablaufen. Die erste Variante wäre die Fortsetzung eines erbitterten Krieges gegen die Dschihadisten, allerdings wäre nunmehr das Recht Syriens auf territoriale Integrität in den Ergebnissen einer internationalen Konferenz verbürgt, und die förmliche internationale Legitimierung der syrischen Regierung erfolgte durch die Einsetzung einer Koalitionsregierung und durch die 2014 abzuhaltenden Präsidentschaftswahlen. Möglich, dass es auch zu Parlamentswahlen kommt. Im Szenario dieser Variante werden der Iran und der Irak mit tatkräftiger Unterstützung Russlands alles dafür tun, dass Syrien jedwede militärische und technische Unterstützung für die Liquidierung der Terrorenklave erfährt.

Die zweite Variante: Al-Kaida setzt sich mit an den Verhandlungstisch und bewirkt eine Fixierung des jetzigen militärischen Zustands, bekommt damit das Recht auf Schaffung eines fundamentalistischen Staatsgebildes auf den sunnitischen Gebieten des Irak und Syriens. Bei aller Unwahrscheinlichkeit eines solchen Szenarios muss es mit in Betracht gezogen werden: Syrien ist ausgeblutet, der Iran bekommt gerade erst die ersten Dividenden durch den Fall der Sanktionen, und die Lage im Irak unterscheidet sich kaum von der in Syrien, mit dem Unterschied, dass sie weniger medial präsent ist. Auch die Al-Kaida ist ziemlich dezimiert und braucht eine Atempause und Aufbau durch die “Kriegspartei” in Saudi-Arabien, aber, was noch wichtiger ist, ein bedeutender Teil der Dschihadisten wird im kommenden Jahr voraussichtlich nach Afghanistan geworfen werden, wo der Abzug der NATO dazu führen kann, dass die “Taliban” verstärkt gegen die Regierung Hamid Karzai vorgehen. Es ist also nicht auszuschließen, dass eine Atempause für beide Seiten des Konflikts wünschenswert erscheint. Wenn das zutrifft, so wird der bewaffnete Konflikt in Syrien für eine gewisse Zeit in die Phase von Anti-Terror-Maßnahmen auf den “dschihadistenfreien” Gebieten und Grenzscharmützeln zwischen den Gebieten der Al-Kaida und den Regierungstruppen übergehen.

Nichtsdestotrotz wäre eine solche Variante auch nur temporär und palliativ. Ein zweiter Krieg würde in einem solchen Fall unabwendbar, was die Lage erneut zur ersten Variante möglicher Entwicklungen bringt. Über die Länge einer solchen Atempause kann man dabei lediglich spekulieren – ein halbes oder ein ganzes Jahr, oder mehrere Jahre.

Foto: Andrej Filatow / ANNA-News

Wie dem auch sei, das vergangene Jahr kann man als für die syrische Regierung erfolgreich werten. Ungeachtet der schweren Verluste in den Bereichen Wirtschaft, Wohnraum, Industriepotential, ungeachtet des Verlusts von Teilen des Staatsgebiets und des massenweisen Abzugs von Flüchtlingen, hat Syrien standgehalten.

Syrien hat es geschafft, einen Zerfall und einen vollkommen unausweichlichen Genozid und damit neue, Millionen starke Flüchtlingsströme zu vermeiden. Auch für die anderen Länder in Nahost kann man die Entwicklung der Lage insgesamt als positiv einschätzen. Die Gefahr einer sich um Syrien entwickelnded massiven humanitären Katastrophe kann man als gebannt betrachten. Sicherlich stellt eine solche Entwicklung des Konflikts für bestimmte Kräfte und Kreise eine Niederlage dar; sie werden das wohl kaum kommentarlos hinnehmen, aber das ist dann bereits Gegenstand einer gesonderten Betrachtung.

Quelle: www.itar-tass.com