Von Werten und Unwerten

24.08.2013, 04:23 apxwn Blog russland

Wer aktuelle Nachrichten und Betrachtungen zu Syrien und Nahost erwartet, mag diesen Text überspringen. Den meisten mögen die folgenden Überlegungen auf den ersten Blick an diesem Ort “Off topic” erscheinen, sie gehören aber in den Kontext “Russland” und beschäftigen sich mit der globalen Homo-Hysterie, die seit einiger Zeit gegen das Land und eines seiner Gesetze, das kaum einer unter den Hysterikern kennt, anstürmt. Gleich vorweg eine kurze Bemerkung: etwas zu kennen oder sich mit etwas zu beschäftigen ist nicht modern. Wähler und Steuerzahler sollen in Slogans, simplen Symbolen und Hashtags denken. Solche Hashtags, wie beispielsweise “Antisemit”, oder “FreeSyria”, oder eben “homophob” braucht man dann bloß in den Kontext eines anzugreifenden Ziels zu bringen, und schon rollt die Lawine.

Anlaß für die aktuelle Empörung der zivilisierten Welt ist ein russisches Gesetz, das die Propaganda von sexuellen Deviationen unter Minderjährigen verbietet. Die Kampagne gegen Russland begann in etwa auf der Leichtathletik-WM in Moskau, nachdem der US-amerikanische Sportler Nick Symmonds seine Silbermedaille “den Homosexuellen” widmete. Jelena Isinbajewa wurde tags darauf Stabhochsprung-Weltmeisterin und äußerte sich bekanntermaßen positiv zu dem Gesetz und begründete das mit der Sorge um die Zukunft der Nation. Wie auf Kommando sprangen sie alle an: “Homphobe Isinbajewa gehört abserviert”, titelt, stellvertretend für alle, die “Welt”, aber die Toleranz der Gutmenschen ging noch weiter. Der italienische Politiker Gianluigi Piras meinte sinngemäß: “Isinbajewa! Du solltest auf der Straße vergewaltigt werden!”.

Tja, dann ging es weiter mit Xenia Ryschowa und Julia Guschina, von denen der Guardian, und mit ihm alle anderen, schrieb: “Die russischen Sportlerinnen … küssten sich, um damit gegen das Verbot von Schwulenparaden zu protestieren”. Die beiden bezeichneten das daraufhin als insgesamt kranke Phantasie der Medien, aber quod scripserunt, scripserunt.

Und weiter rollt der Zug: ganze Grundfesten der zivilisierten Welt sagen ihre Aktivitäten in Russland ab, und ein US-amerikanischer, im toleranten Berlin lebender Spinner entblödet sich nicht, bei RT auf eine Frage nach Bradley Manning seine Regenbogenhosenträger umzuschnallen und themenfremden Stuß zu reden. Die “Community” frißt indes die Slogans, greift zu iPad und Macbook und ist eifrig kreativ, ohne sich jemals mit den Tatsachen und Hintergründen zu beschäftigen – als Beispiel dafür das Machwerk, das diesen Artikel oben ziert.

Dabei ist das Problem mit den “sexuellen Minderheiten” zweifelsohne ein künstliches. Es ist nichts weiter als ein Projekt, eines von dutzenden gleicher Art, deren Ziel eins ist: die Spaltung der Gesellschaft. Spaltung durch das Aufwerfen von sinnlosen, aber nicht zu lösenden Problemstellungen. Da tanzen ein paar beknackte Tanten zu blasphemischem Gedröhn in einer Kathedrale, und die ganze Welt fängt an, das zu besprechen, pro und contra Stellung zu beziehen. Doch es gibt eine ganze Menge an Nutznießern solcher Spaltungsprojekte. Von den Regierungen, auch der russischen, die so den Dampf der Massen kanalisieren, bis – im konkreten Beispiel – hin zum “Westen”, der die noch zu Sowjetzeiten begonnene gesellschaftliche Spaltung der Sowjetunion / Russlands, ebenso wie auch anderer Länder, emsig weiter betreibt. Die Verlierer sind immer ein und dieselben – die Menschen, du und ich.

Mit den “Rechten sexueller Minderheiten” verhält es sich ebenso. An sich besteht dieses Problem nicht. Jede beliebige Gesellschaft, von der einzelnen Familie bis hinauf zu ganzen Zivilisationen, baut ihr Leben auf der Grundlage von Verboten, oder Tabus auf. Dabei ist jedes dieser Tabus mit Blut geschrieben, oder im besten Fall mit Schweiß. Stehen Verbote in der Dienstordnung eines Wachmanns, so kann man sicher annehmen, dass hinter jedem dieser Verbote ein paar Hundert oder Tausend Leichen derer stehen (oder besser liegen), die solche Verbote missachtet haben.

Ganz genauso funktionieren Tabus in Gesellschaften. Das wichtigste Wort, das man einem Kind sagt, sobald es laufen lernt, ist “Nein”. Du darfst nicht. Einfach aus dem Grunde, dass dies der einzige Weg ist, auf dem dieses Kind solange lebt, bis es seinen eigenen Kindern einmal “Nein” sagen kann. Verbote, Tabus und Rahmen bilden den Lebenswandel und das Verhalten, welches man als “Norm” bezeichnet. Diese Normen sind überall verschieden, aber auch überall logisch und durch Jahrtausende menschlicher Geschichte herausgebildet worden.

Juden und Araber dürfen kein Schweinefleisch essen, und fertig. Damit es keine Fragereien gibt, ist dieses Verbot als religiöses Dogma formuliert worden. Die Dummen brauchen es nicht zu verstehen, die Klugen begreifen es von allein – in den Breiten, in denen diese Völker historisch ansässig waren, verdirbt Schweinefleisch bereits nach einer Stunde an der Sonne. Die Beschneidung ist ein ähnlich Ding. Hygiene. Halte dich dran oder stirb, genau wie der Wachmann, der im Dienst eine geraucht hat.

Mit den verschiedenen Deviationen sieht es auch so aus. Man kann sie nicht abschaffen, wohl aber ihre Verbreitung eindämmen – womit man der Gesellschaft eine Überlebenschance gibt. Die Norm ist nämlich genau das Verhalten, das vom Gesichtspunkt des Überlebens optimal ist, sowohl für den Einzelnen, als auch für die gesamte Gattung.

Gefährliche Abweichungen sind deshalb in allen Religionen als Tabus benannt. Auch die 10 Gebote sind unter anderem ein Versuch, die Menschen vor solchen gefährlichen Deviationen zu schützen: Geiz, Stolz und Ehebruch sind nicht minder gefährlich als Sodomie. Sie untergraben die Überlebenskraft der gesamten Gesellschaft. Die Alten verstanden das auch ohne geisteswissenschaftliche Hochschulbildung.

Kann man dem Gesagten soweit folgen, so ist die Sache mit dem Propagandaverbot von Homo- und sonstiger Sexualität durchaus zu verstehen. Die “nichttraditionelle” (im Sprachgebrauch der Russen) sexuelle Orientierung eines Individuums ist eine Deviation, welche die Stabilität der Gesellschaft erschüttert. Es heißt, ein Mann muss einen Baum pflanzen, einen Sohn großziehen und ein Haus bauen. Das ist seine Pflicht der Gesellschaft gegenüber. Schon einfach aus dem Grund, dass es jemanden gab, der ihn geboren und erzogen hat, er irgendwo gelebt hat und Sauerstoff atmet. Die Geringschätzung dieser Pflicht macht diesen Menschen für das Überleben der Gesellschaft nutzlos. Und regelrecht gefährlich ist die Demonstration und das Aufzwingen eines solchen Lebenswandels als “Norm”. Die Gesellschaft hat deswegen jedes Recht, sich und ihre Zukunft davor zu schützen.

Das Ding ist, dass genau ab dem Moment, in dem die Gay-Lobby mit ihrem Geheul über ihre vermeintliche Diskriminierung aufhört, sich keiner mehr an sie erinnern wird. Das Problem besteht weniger in der Gesellschaft, als vielmehr in diesen Leuten. Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt.

Was die konkrete Thematik angeht, vielleicht noch ein paar Worte. Vielleicht versteht dann ja jemand die Russen.

Ihr Verhältnis zu den von der zivilisierten Welt so vehement geforderten Schwulenparaden beruht auf Werten, die traditionell sind, die aber vom Standpunkt einer weitgehend wertelosen Gesellschaft als “rückständig” begriffen werden. Schon allein, weil es da überhaupt gesellschaftliche Werte gibt. Diese Werte drücken sich in diesem Fall auch im ästhetischen Empfinden aus. Warum denn tritt bei einem “normalen” Menschen beim Anblick einer typischen europäischen Gay-Parade ein Gefühl von Scham, Abscheu und auch Zorn auf?

Die Lobby sagt, das seien die Reste einer mittel- oder steinzeitlichen Homophobie, die man gefälligst loszuwerden habe. Allerdings vertauscht man damit ganz bewußt Ursache und Wirkung.

In einer traditionellen Kultur, so auch der russischen, ist eine Frau nicht einfach nur ein biologisches Objekt, das dazu da ist, einmal Alimente zu empfangen. Eine Frau stellt einen Archetyp dar, ein kulturelles Phänomen, das Spuren im gesamten Erbe der Menschheit hinterlassen hat. Eine Frau ist Mutter, jemand, den man verehrt, als eine, die für Weisheit und Fürsorge steht. Eine Frau ist Ehefrau, Sinnbild für das Leben, die Reinheit, der Liebe. Eine Frau ist Dame. Für das Ritterliche im Mann. Und das alles nicht deshalb, weil die Russen zuviel Kitsch gelesen haben, sondern weil das die Kultur ist, die den Menschen von der Tierwelt abhebt. In einer solchen Kultur ist der Mann Bruder, Freund, jemand, auf den man sich verlassen kann, der dich nicht verrät, sich um deine Familie kümmert, wenn dir etwas zustößt. Ein Mann ist ein Held. Ein Mann ist stark, treu, edel und ehrenhaft. Bevor an dieser Stelle jemand mit den Augen rollt: hier geht es um kulturelle Archetypen.

Auf Schwulenparaden nun sieht man Männer, die der Männlichkeit beraubt sind, Muskeln, die nicht dazu da sind, einer Familie, einem Bruder oder Freund zu dienen, sondern einzig dazu, Gelüste zu befriedigen. Man sieht Männer, die sich nicht wie Männer verhalten, kleiden und bewegen. Daher kommt bei der Betrachtung solcher Szenen die Scham und das Gefühl von Abscheu.

Noch schlimmer ist’s hinsichtlich der Frauen. Sieht man Männer, die wie Frauen gekleidet sind, und ihr übertriebenes, vulgäres Gebaren, so nimmt der “normale” Mensch das unterbewußt als eine rituelle Schändung der Frau wahr. Die legalisierte, dauerhafte Schändung eines Symbols führt nun zu dessen allmählicher Entwertung im öffentlichen Bewusstsein. Mit anderen Worten, die “Gay-Prides” erniedrigen und zersetzen wirklich die Frau als ein kulturelles Phänomen, für deren Schutz Mann schon allein genetisch zuständig ist.

Das ist denn wohl auch die Natur dessen, was man in den Medien und im Rahmen eines der zahlreichen, die Gesellschaft(en) degenerierenden Projekte heutzutage als “Homophobie” zu bezeichnen pflegt.

Eine Art Phobie ist wohl im Spiel, aber keine “Homophobie”. Das Lobbieren der “Gay-Kultur” ist neben allem anderen ein Versuch, die Freiheit derer einzuschränken, die einfach nur normale Menschen sein wollen. Man sieht das an den völlig idiotischen Schlagzeilen zu Xenia Ryschowa recht deutlich. Ja, sie hat ihre Teamkollegin Julia Guschina nach dem Sieg auf den Mund geküsst.

Aber das ist es ja gerade – das ist normal, und nicht “lesbisch”.

Es ist normal, wenn sich Freunde umarmen und küssen. Es ist normal, wenn sich Menschen gleichen Geschlechts umarmen, auch in der Öffentlichkeit. Oder wenn sie zusammen in die Sauna gehen. Aber das war einmal. Heute können sich zwei Freunde keinen Bruderkuß mehr geben. Mann kann nicht mehr zum “Männertag” in die Sauna, weil da die Luft klebt oder man beiläufig verdächtigt wird, ein warmer Bruder zu sein.

“Homo”-Aktivisten sind in alledem Adepten einer Antikultur, sie schmähen unentwegt das, was die Kultur als männlich und als weiblich kennt, spechen normalen Beziehungen zwischen Männern und Männern, zwischen Männern und Frauen hohn.

Wenn eine Gesellschaft sich mit Gesetzen vor “Gay-Prides” schützt, so schützt sie auch das Bewußtsein der Menschen vor Schizophrenie. Vor Spaltung. Es ist nicht möglich, Frauen zu achten und es gleichzeitig zu gestatten, sie zu schänden, eine solche Schändung gutzuheißen oder gar daran teilzunehmen.

Mit einem solchen “Nein” beginnt die Freiheit. Und dieses russische “Nein” hat Europa gehört und überwiegend auf der geistigen Ebene seiner Dekadenz rezipiert. Es geht nicht um irgendwelche Rechte von “Homosexuellen”, sondern um diese Freiheit. Das zeigen die Schlagzeilen der demokratischen Westpresse und besonders die exemplarische Äußerung von Gianluigi Piras: es ist der ganz banale Frauenhaß dekadenter und wertefreier Menschen. Dem Aufzwingen einer solchen Antikultur als Norm können und müssen die Russen natürlich “Njet” sagen.