Das bei vielen neuerdings so beliebte Genre der Militärkartographie scheint, was den Krieg in Syrien angeht, der syrischen Regierung bedeutende Fortschritte im Kampf gegen die Terrorbrigaden, Interventen und Separatisten diverser Couleur zu attestieren. Dabei ist dieses täglich frische Einfärben von Gebieten auf Karten überwiegend eine Formalität, die nur recht wenig Bezug zur realen Lage hat.
Einerseits sind die rechnerisch über 50 Prozent des syrischen Staatsgebiets, die von der syrischen Regierung „kontrolliert“ werden, ziemlich viel Wüste. Dort ist eine flächendeckende Kontrolle gar nicht möglich, sondern beschränkt sich in der Regel auf die wenigen Ortschaften, Ketten von Checkpoints und die wesentlichen Verkehrsadern. Es ist also nicht sehr verwunderlich, wenn – wie Mitte Januar 2018 – der traditionell hochmobile IS urplötzlich mit mehreren Stoßtrupps von insgesamt über Tausend Mann in Hama / Idlib auftaucht und dort für eine unvorhergesehene Fluktuation der Lage sorgt.