Da die negativen Nachrichten verschiedener Art aus Afghanistan in den Meldungen normalerweise dominieren, sind einzelne positive Nachrichten auf jeden Fall einer Erwähnung wert.

Die Mohn-Missernte in Afghanistan freut und beunruhigt Regierungsbeamte

KABUL. Afghanische Regierungsbeamte und Offizielle aus den Koalitionskräften äußern sich unterschiedlich zur offensichtlichen Missernte von afghanischem Mohn in diesem Jahr… Nach Meinung von Beobachtern erklären sich die schlechten Ernteergebnisse durch eine Krankheit der Pflanzen, durch ungewöhnlich kalte Witterung, für die Saison ungewöhnlichen Regen und eine merkliche Regierungspräsenz in der Provinz Gilmend, weshalb die Mohnbauern weniger fruchtbare Flächen bepflanzen mussten.

In Südafghanistan, einschließlich der Provinzen Kandahar und Uruzgan, kann nach den Worten eines Armeeoffiziers der Koalitionsstreitkräfte nur rund ein Sechstel der Ernte von 2011 eingefahren werden. Es gibt Informationen darüber, dass die Ernte in der Provinz Helmand, in welcher rund die Hälfte des Opiummohns in Afghanistan angebaut wird, um 75% unter dem Niveau des letzten Jahres liegt – in manchen Bezirken auch noch darunter.

„Das ist ein Schlag gegen die Aufständischen“, meint Toryalai Weesa, Gouverneur der Provinz Kandahar zur daraus folgenden Einnahmeausfall für Opium. Nach dem Rückgang der Finanzierung aus dem Ausland verlagern sich die Taliban wieder mehr und mehr auf den Opiumhandel, von dem sie ihre Operationen finanzieren.

Allerdings kann der drastische Preisanstieg für Opium zu einer Ausweitung der Pflanzungen im Jahr 2013 und zu bisher unvorhersehbaren Mehreinnahmen für jene Händler führen, welche sich 2011 mit Opium bevorratet haben, warnt Jean-LucLemahieu, Vertreter der UN-Kommission Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) in Afghanistan. Zum heutigen Zeitpunkt kostet ein Kilogramm Trockenopium bei den Farmern etwa 300 US-Dollar (14.900 Afghani), im Vergleich zu rund 200 US-Dollar (10.000 Afghani) im März.

Die Beamten äußerten weiterhin ihre Besorgnis darüber, dass im Falle einer Missernte kleinere Farmer zu den Aufständischen stoßen könnten. (Quelle)

Wie gut, dass selbst die Natur die Umsetzung des UNO-Drogenkontrollprogramms (UNDCP) unterstützt. Angesichts dessen, dass die 11-jährige emsige Tätigkeit der NATO-Truppen im Rahmen der „Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe“ (ISAF) keinerlei Anlass zur Hoffnung bietet, der Drogenfluss aus dem Land könne in absehbarer Zukunft eventuell einmal etwas abebben, ist eine solche Hilfe auch dringend notwendig. Man könnte Überlegungen dazu anstellen, ob man in Zukunft vielleicht diese Mohn konsumierenden Phytoparasiten mit besoldet, denn diese tun offenbar ihre Arbeit.