Obama bekommt lt. New York Times von den eigenen Leuten Anregungen, mit der Regierung Assad zu kooperieren, was den “Krieg gegen den Terror” angeht.

So weit, so gut. Wenn man bedenkt, dass diese Empfehlungen ihren Weg in die Presse gefunden haben, so wird es auch darum gehen, die öffentliche Meinung und die US-Verbündeten auf einen neuen Vektor der US-amerikanischen Außenpolitik zu orientieren. Ungefähr so ähnlich ging es seinerzeit mit dem Iran los, als solche Empfehlungen plötzlich hier und da in den Medien hochkamen.

")Foto/Screencap: Aleksandr Rytschkow

Es ist natürlich nicht so, dass Obama nun die Schuppen aus den Augen fallen und er auf einmal der “Al-Kaida” gewahr wird, die sich, wie überhaupt nicht zu vermuten war, in gewissen syrischen Provinzen befestigt. Ein “Informationsleck” wie das in der NYT ist auch für die US-Alliierten bestimmt. Und für die Gegner, die man warnt. In diesem Fall in erster Linie Saudi-Arabien. Das Königreich ist es, welches hinter den Terrorbrigaden und ihrer Finanzierung steht, und das Königreich ist es, welches primär daran interessiert ist, den Krieg in Syrien endlos in die Länge zu ziehen – was nun wiederum Obama nicht wollen kann.

“Kooperation mit Assad” hieße für die Amerikaner natürlich nicht, jetzt gleich mal die Delta Force loszuschicken. Die Syrer kommen auch ohne sie ganz gut mit den Terrorbrigaden zurecht. Die USA haben allerdings etwas, was Assad nicht hat, was ihm aber mit Sicherheit behilflich sein würde: Aufklärungsdaten und Militärsatelliten. Und die NSA, die weltweit Informationsströme scannt. Wenn die Amerikaner den Syrern auch nur eine Minimalauswahl dessen zur Verfügung stellen, was sie da an operativen Daten observieren, bleiben den Rebellen null Chancen.

Als Warnung an Saudi-Arabien wirkt eine solche Meldung also ganz sicher. Ob die USA Assad eine solche Kooperation gewähren oder nicht, hängt wahrscheinlich weitgehend von den kommenden Aktivitäten Saudi-Arabiens ab.