Krieg bis zum letzten SyrerFür die Arabische Liga scheint die Möglichkeit einer friedlichen, bzw. politischen Beilegung des Konflikts in Syrien nicht einmal mehr nur eine sekundäre Rolle zu spielen. Die Liga ließ durch ihren Chef Nabil al-Arabi gestern verlauten, dass das Ziel nunmehr darin bestehe, “die Balance zwischen den gegeneinander kämpfenden Seiten herzustellen”. Katar sprach durch den Mund des Premiers, Außenministers und großen Dunkelmanns Hamad ben Dschassem al Thani davon, dass “eine politische Lösung ja nicht bedeute, sie müsse auch friedlich sein”. De facto verstößt die Liga damit gegen ihre eigene Satzung, in der es heißt, dass eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten ihrer Mitgliedsstaaten verboten ist.

Katar, eine Zeitlang in der Versenkung verschwunden, ist nun wieder voll darauf erpicht, seinen Krieg bis zum letzten Syrer zu führen. Für Katar scheint seine Ersatzvariante mit den Investitionen im ägyptischen Port Said vor dem Hintergrund der dortigen Unruhen und des absehbaren Kollaps Ägyptens nun eine geringere Priorität zu bekommen. So muss man sich wohl wieder um Syrien kümmern und versuchen, den Gegner um jeden Preis zu vernichten.

ANNA-News zitiert Insiderquellen und schreibt:

“Der sogenannte Rat der Vierzig (unklar – apxwn), in dem hochrangige Beamte des Verteidigungs- und Außenministeriums der USA eingehen und der sich mit strategischen Aufgaben der US-Politik befasst, hat den Versuch erörtert, im Nordosten Syriens eine selbständiges Staatsgebilde zu schaffen, das als Hindernis für iranische Erdgaspipelines Richtung Mittelmeer und Europa fungieren und gleichzeitig das Umfeld für eine solche aus Katar durch Jordanien zum türkischen Abschnitt von “Nabucco” klären soll.

Die USA sind daran gescheitert, sich mit dem Iran zu einigen. Infolge dessen konnte Netanjahu Obama dafür gewinnen, weiterhin mit den Händen der Salafiten Krieg zu führen…”

Das liest sich erst einmal recht emotional und durcheinander, doch kann man eines herauslesen: die Reanimation der Idee einer in Katar beginnenden Erdgaspipeline in Richtung Europa und damit der Strich durch den syrischen Abschnitt der iranischen Pipeline ist der Preis, für den der Emir des Katar wohl nun bezahlen soll. In diesem Fall wird die Finanzierung der Banditen und Terroristen in Syrien wieder massiv steigen. Zu erwarten ist in der kommenden Welle aber, dass sie um ein Vielfaches heftiger und massiver kommen wird – die Zeit drängt, das iranische Erdgas kommt immer näher an Europa heran. Waffenlieferungen massiver, schwere Waffen einschließlich Luftabwehr, neue Massen an “Humanressourcen” von überall her. Ein Hindernis könnte, wie immer, die Position Russlands sein, allerdings zeigen die Ereignisse auf Zypern überdeutlich, an welcher Stelle die russische Elite verwundbar ist; gleichzeitig sind sie mit Sicherheit ein Signal an die russische Führung: bleibt ihr stur, dann wird euch euer “Weißes Band” bald wie ein Osterspaziergang erscheinen, wenn eure Elite erst einmal revoltiert, nachdem sie vom Westen schlicht und einfach ausgeplündert worden ist.

Gibt Russland jetzt nach, dann ist seine Schwachstelle der ganzen Welt deutlich vor Augen geführt worden. Dann wird eine Bedrohung der von dort ins Ausland verschifften Finanzen das Hauptargument in jeder künftigen Meinungsverschiedenheit sein. Bislang sieht’s auch so aus: die RF hat nach dem Stilllegen der diplomatischen Beziehungen im Zusammenhang mit dem Titorenko-Skandal wieder einen Botschafter für Katar ernannt.