Marktwirtschaft

30.01.2019, 00:00 apxwn Stream venezuela

Venezuela's 'interim president' asks Bank of England to stop Nicolas Maduro accessing $1.3 billion gold (Quelle)

Das ist die frechste mögliche feindliche Übernahme ever.

Steve Mnuchin, US-Finanzminister sinngemäß: „Das Erdöl der Venezolaner nehmen wir, sie selbst aber sollen in der Hölle schmoren“. Zahlen wollen die Amerikaner nämlich auf die vor dem Zugriff der venezolanischen Regierung gesperrten Konten. Das Ziel der Sanktionen sei „to change behaviour“, und zwar soll die PDVSA als „property of the rightful ruler of Venezuela, Juan Guaido“ anerkannt werden. By what right? Wessen „Property“, bitte? Man lasse sich das einmal auf der Zunge zergehen. „Das Recht sind wir“, sagen die Amis hier.

Die PDVSA ist nun nicht irgendeine Klitsche, sondern das Erdölunternehmen, das auf den größten gesicherten Erdölreserven der Welt sitzt. Drei Viertel davon werden an die USA verkauft.

„There is no reason for the poverty, the starvation, the humanitarian crisis“, genau. Das venezolanische Erdöl sei ein „valuable asset that we are protecting for the Venezuelan people“. Das kommt auch noch von Mnuchin aus dem oben verlinkten Telegraph-Artikel.

Gebt. Uns. Einfach. Euer. Erdöl.

Das Gequatsche von Diktator, Menschenrechten, Freiheit etc., in das die deutsche Bundesregierung ganz offenbar aus eigenen Interessen artig einstimmt, ist wie immer nichts als eine Räuberpistole für Kinder, Soldaten und Ammen.

Und was die venezolanischen Goldreserven angeht: 130 Tonnen verbleiben immer noch in Venezuela. Chavez hat seinerzeit, soviel er konnte, ins Land zurückgeholt (bevor inzwischen ein großer Teil davon ‚versilbert‘ wurde).

14 Tonnen Gold lagern allerdings in der Bank of England und werden unter verschiedenen Vorwänden nicht herausgerückt. Zweimal schon wurde das entsprechende Ersuchen der Venezolaner abgeschmettert. Der Grund: Die Bank of England wisse nicht, wie diese „Mittel verwendet werden“. Man könnte meinen, dass die das auch nur einen feuchten Kehricht angeht – in gewissen moralischen Rahmen, versteht sich. Jedenfalls können die englischen Philantropen schon ein halbes Jahr lang vor Sorge um die armen Venezolaner nicht ruhig schlafen.

Die ganze Story mit Venezuela ist, kurz gesagt, das Übliche. Der Imperialismus, bei dem sich die Eliten angesichts immer knapper gefüllter Futtertröge gegenseitig an die Gurgel gehen, und der also in Faschismus auswuchert. Vermittels der Menschen, derer sie sich in industriellem Ausmaß bedienen, indem sie sie manipulieren, herumschieben, vernichten und dabei nicht einmal mit der Wimper zucken. Das Recht des Stärkeren in seiner Reinform. Insofern nicht unnatürlich; das einzig Widerliche an der ganzen Sache ist, wie man immer wieder humanistisches Gequatsche und eine Sorge um diese und jene Freiheiten von Menschen vorschiebt, auf die man in Wahrheit nicht nur pfeift, sondern sie vollkommen kaltschnäuzig verheizt.