Braut des Südens

04.04.2019, 00:00 apxwn Blog nahost libanon israel

Jezzine, Libanon, 9. April 1985. Noch keine 17 Jahre alt. Steigt in einen mit Sprengstoff voll beladenen Peugeot, fährt in eine Kolonne der IDF und sprengt sich in die Luft. Reißt zwei israelische Militärs mit in den Tod, zwei weitere werden verletzt und einiges an Militärtechnik ist Schrott.

Sana’a Mehaidli.

Abgesehen von einem Bekennervideo, das sie vor dem Anschlag aufnahm, schrieb sie ihren Eltern:

„Meine lieben Papa und Mama! Vergebt mir für das Leid, das ich euch gebracht habe. Ich bitte euch, weint nicht um mich, haltet eure Häupter erhoben. Denkt nicht, ich sei gestorben. Ihr sollt wissen: Ich werde weiter leben.“

sanaa

„Islamistischer Terrorismus“?

Mitnichten – weder islamischer/islamistischer, noch Terrorismus.

Sana’a Mehaidli war orthodoxe Christin.

Ein Angriff auf Kombattanten stellt, dem National Counterterrorism Center zufolge, keinen Terrorismus, sondern Widerstand dar. In diesem Fall Widerstand gegen die damalige israelische Okkupation des Südlibanon. So wird dieser Fall bewertet.

Kann man sich überlegen, ob das ein Selbstmord oder eine Heldentat war. Ohne etwas genaueres benennen zu können meine ich, dass es ähnliche Fälle z.B. in der russischen Geschichte gibt, deren Figuranten auch in Kirchenkreisen wenn nicht heiliggesprochen, so doch als Heroen gesehen werden.