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Erdgas und Weizen

09.01.2013, 01:07 apxwn Blog iran syrien

Onkel Rostam. Quelle: PressTVDie folgende Meldung gibt’s aus verschiedenen Quellen, aber die bei SANA ist die älteste, die ich gefunden habe. Ähnlich lautet es aber auch bei der irakischen IPA.

Der iranische Erdölminister Rostam Ghasemi teilte bei einem Treffen mit dem syrischen Botschafter im...

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(Fortsetzung von hier)

Vorab: was hier dargelegt wird, ist eine Version. Ein möglicher “Plan B”. Wer es etwas komplizierter und verworrener mag, sei ausdrücklich auf das Blog von “TomGard”) verwiesen. Ich persönlich bin – in Anlehnung an Zbigniew Brzezinski (s.u.) oder auch Andrej Fursow h...

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Dem syrischen Volke

07.01.2013, 12:19 apxwn Blog syrien

Im Hintergrund die syrische Flagge, zusammengesetzt
aus Porträtfotos der Opfer des Terrorkriegs gegen SyrienAm heutigen Morgen meldete unter anderem der “Deutschlandfunk”, dass “der weitgehend isolierte” Baschar al-Assad sich heute mit einer Rede ans syrische Volk wenden will.

Nun ist allein die...

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Alles klar, Herr General?

31.12.2012, 05:05 apxwn Blog syrien

Eine kurze Nachricht zum Ende des Jahres: noch gestern tauchte an verschiedenen Stellen des russischsprachigen Internet die Meldung auf, der ehemalige Brigadegeneral Mustafa al-Sheikh sei in Daraya dingfest gemacht worden. Soeben wird das von ANNA-News bestätigt.

Zusammen mit al-Sheikh sind au...

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Amir Abu Dschafar

Der russische Sender Rossija-24 veröffentlichte vor 3 Tagen einen Rückblick auf die 7 Monate Berichterstattung, in denen das Team von Anastasia Popowa vor Ort in Syrien war. Diese Zeit geht auch an hartgesottenen Journalisten nicht spurlos vorüber; sie haben vor Ort viele Freunde...

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Die Leute von “Umgestaltung der Welt” wagen einen Jahresrückblick mit m.M.n. teils fragwürdigen Schlußfolgerungen. Man kann es sich aber durchaus einmal ansehen. Zugegeben, nicht allzu viele sind darauf gekommen, die US-Außenpolitik sei wegen eines toten Botschafters gleich gescheitert. Aber ich per...

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Der Gouverneur des iranischen Verwaltungsbezirks Gilan-e-Gharb (Provinz Kermānschāh) verkündete bereits vor etwas über einem Monat den Beginn des Baus der Erdgaspipeline Iran – Irak – Syrien.

Der Iran hat sich offenbar unter den Bedingungen des in Syrien laufenden Terrorkriegs zum Bau dieser Pip...

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Terroristische Internationale

18.12.2012, 01:00 apxwn Blog syrien

Der folgende Frage-Antwort-Text erschien bei der russischen Nachrichtenagentur NR2 (“Nowyj Region”) und gibt die Einschätzung eines gewissen Dmitrij Jerschow wieder, der nach Worten der Agentur derzeit in Damaskus ist. Das ist auch wahr, denn nachdem Kreml.TV seine täglichen Live-Übertragungen in Zusammenarbeit mit ANNA-News eingestellt hat, fand sich dieser russische Enthusiast, um Marat Musin vor Ort zu unterstützen. Der Mann ist ein Blogger (hauptberuflich?) und positioniert sich als Politologe. Sein Engagement ist durchaus bemerkenswert und zeigt, auf welcher Ebene nun schon versucht werden muss, die Informationsblockade zu durchbrechen. Dazu braucht man übrigens keine Einladung der syrischen Regierung. Nun ist auch die Schutzausrüstung von Musin – Schutzhelm und kugelsichere Weste – eine Spendengabe. Nicht etwa der syrischen Regierung oder Armee, sondern der russischen Firma Armocom. Ähnliches gilt für die Kamera, die seit ein paar Tagen im Einsatz ist und einfach einem Panzer oder Truppentransporter aufgesteckt werden kann. Sie stammt von einem russischen TV-Projekt namens Neuromir.TV (grob umschrieben ist das ein Projekt der Sparte “user generated content”). Was der in Moskau sitzende Repräsentant des SNC, Mahmud al-Hamsa, über eine staatlich gesteuerte Meinungsmache zugunsten der syrischen Regierung phantasiert, trifft überhaupt nicht zu. Hier engagieren sich normale Bürger, um eine Berichterstattung aus Syrien zu ermöglichen.

Der Artikel bei NR2 titelt “Syrien. Krieg gegen die terroristische Internationale” (wird hier leicht gekürzt übersetzt). Musin selbst hat in Vorlesungen den Begriff “Wahhibitischer Komintern” geprägt, den man hier später auch noch einmal erläutern kann. Weiter unten im Text noch ein ANNA-News-Mitschnitt von Kampfhandlungen am 16.12.2012 in Daraja.

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Quelle für den Text ab hier: www.nr2.ru*

NR: Dmitrij, welches waren die ersten Eindrücke von dem, was Sie in Syrien gesehen haben?

Dmitrij Jerschow: Gleich nach der Ankunft in Damaskus fiel auf, dass es keinerlei Panik gibt. Es gibt am Flughafen nicht etwa Menschenmengen mit ihrem Hab und Gut, die ganz dringend abreisen wollen. Ganz im Gegenteil, die Atmosphäre im Flughafen von Damaskus ist vollkommen ruhig und unterscheidet sich nicht z.B. von der im Moskauer Flughafen Wnukowo. Um den Flughafen herum und entlang der 30 Kilometer langen Straße nach Damaskus gibt es Checkpoints der Armee. Aber es sind viele Fahrzeuge unterwegs. Es fiel nur auf, dass sie alle recht schnell unterwegs waren. Diese Magistrale ist also nicht etwa durch die Terroristen abgeschnitten, auch wenn es, wie unser syrischer Begleiter sagte, in der letzten Zeit einige erfolglose Versuche dazu gegeben hat.

Dmitrij Jerschow in DarajaNR: Wie gravierend sind die Zerstörungen in Damaskus und in anderen Städten? Arbeiten die Läden in Damaskus? Wie steht es mit der Wasserversorgung, gibt es Mangel an Lebensmitteln? Was ist mit Schulen, Kindergärten, Banken und anderen sozialen und staatlichen Einrichtungen?

Dmitrij Jerschow: Abgesehen vom Stadtteil Abun, wohin die Rebellenbanden vor einem halben Jahr erfolglos einzudringen versuchten, gibt es in Damaskus keinerlei Zerstörungen, abgesehen von den Spuren der ab und an passierenden Terroranschläge – in Damaskus gibt es keine Kämpfe. In den syrischen Städten und Dörfern, in denen gekämpft wird, sind die Zerstörungen hingegen sehr bedeutend. Analog verhält es sich mit den Läden, Banken, Schulen und anderen Einrichtungen. Wo es unruhig ist und gekämpft wird, ist der Großteil dieser Einrichtungen geschlossen. Wo alles ruhig ist, arbeiten die Menschen im gewohnten Rhythmus.

In Damaskus läuft die Wasserversorgung stabil und es gibt auch keine Probleme mit Lebensmitteln. Doch die Wirtschaftssanktionen des Westens und die von ebenda koordinierten, mit den Händen der Islamisten verübten Anschlägen gegen wirtschaftliche Einrichtungen führten zu Preissteigerungen von mehr als 50%, was den Lebensstandard einfacher Syrer natürlich verschlechtert hat.

NR: Gibt es in den Krankenhäusern von Damaskus viele Verwundete?

Dmitrij Jerschow: Es gibt Verwundete, aber es sind verhältnismäßig wenige. Dabei muss man bemerken, dass hier sowohl verwundete Soldaten der syrischen Armee und Zivilisten, wie auch gefangengenommene und verwundete Rebellenkämpfer behandelt werden.

NR: Vor einigen Tagen wurde berichtet, dass die gegen die Regierung kämpfende Opposition dazu übergehen wird, in Syrien lebende russische Staatsbürger umzubringen. Wie wurde diese Nachricht in Syrien selbst aufgenommen, also von den Einwohnern, den russischen Syrern und den Armeeangehörigen? Gibt es Schutzmaßnahmen für russische Bürger?

Dmitrij Jerschow: Die kämpfende Opposition bringt jeden um, egal wann und wie. Das sind Unmenschen, die auch Frauen und Kinder umbringen, nur, um den westlichen Medien entsprechende Bilder zu liefern. Sie sprengen Busse, beschießen Schulen aus Granatwerfern und begehen viele andere Niederträchtigkeiten. In Syrien wird das von den normalen Menschen eindeutig abgelehnt – die Terroristen werden gehaßt. Das muss auch die übrige Welt einmal verstehen. Was konkret den Mordaufruf gegen Russen angeht, so ist dieser von Scheich al-Qaradawi, einem der Ideologen der Salafiten ausgesprochen worden, ebenso vom geistlichen Führer der Al-Nusra-Front, Scheich al-Arur.

NR: Wie ist die Lage in Syrien insgesamt?

Dmitrij Jerschow: Die Gesamtlage ist verhältnismäßig ruhig. In Damaskus, wo ich mich gerade befinde, gibt es keinerlei Panik. Die Stadt lebt ihr gewohntes, gemessenes Leben. Es gibt keine Proteste oder Kampfhandlungen. Die Terroristen, die nach Damaskus vorzudringen versuchten, sind in entfernten Vororten blockiert worden, etwa in Daraja oder Duma, und werden von der syrischen Armee jetzt systematisch vernichtet. In Daraja laufen derzeit recht angespannte Kämpfe. Ich bin dort gleich nach meiner Ankunft in Syrien, am Donnerstag, gewesen, am Freitag habe ich Daraja wieder besucht. Auf den Straßen liegen die Leichen der dort liquidierten Rebellenkämpfer. Das sind Leute aus dem Libanon, aus Libyen, Saudi-Arabien, Irak und aller Herren Länder – eine terroristische Internationale. Wie syrische Armeeangehörige sagten, war selbst ein Australier unter den Getöteten. Wir fanden dort auch Geld in den Währungen Saudi-Arabiens und Libyens.

Mitunter gelingt es der syrischen Armee auch, Instrukteure aus NATO-Ländern zu fangen. Das sind viele Türken, ebenso auch Instrukteure aus Saudi-Arabien.

Abgesehen von Daraja und Duma ist die Situation in Aleppo und auchin Harasta weiterhin schwierig. Ich bin bisher nicht dort gewesen und kann deswegen nicht als Augezeuge der dortigen Vorgänge berichten. Allerdings kann man zum jetzigen Zeitpunkt sagen, dass die Lage in Syrien sich im Großen und Ganzen stabilisiert. Die Armee liquidiert die Terroristen in großen Zahlen, und es hat den Anschein, als gehen dem Katar und Saudi-Arabien die Mittel aus, diese internationalen Banden weiterhin ausreichend mit Kanonenfutter und Waffen zu versorgen.

NR: Was meinen Sie sind die wirklichen Gründe für den Konflikt in Syrien? Wem nützt er?

Dmitrij Jerschow: In erster Linie, so glaube ich, muss man sagen, wem der Konflikt in Syrien nicht nutzt. Das ist das syrische Volk. Vorteilhaft ist der Konflikt für die, welche sich außerhalb Syriens befinden. Das sind zuerst die Hauptsponsoren, der Emir des Katar Hamad bin Chalifa al-Thani und die in Saudi-Arabien herrschende Dynastie der Saud mit ihrer irrwitzigen Idee der Wiedererrichtung eines arabischen Kalifats auf Grundlage der radikalen religiösen Lehre des Wahhabismus. Al-Thani und die Saud bewaffnen und bezahlen Terroristen aus dem gesamten Nahen Osten, damit sie in Syrien kämpfen. Darin werden sie vom türkischen Premier Recep Erdoğan unterstützt, der sich mit seiner eigenen Armee überwarf und durchsetzte, dass die Türkei zum Schlupfwinkel für Abschaum aus dem ganzen Nahen Osten wurde, das von dort aus in den Krieg nach Syrien zieht. Ohne al-Thani, ohne die Saud und Erdoğan gäbe es keinen Konflikt in Syrien. Er wurde von außerhalb durch Kräfte initiiert, die zum syrischen Volk keinerlei Beziehung haben.

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Daraya aktuell

14.12.2012, 01:05 apxwn Blog syrien

Nachdem Kreml.TV nach der letzten erstklassigen Direktübertragung aus Daraya (interessant ab Minute 20) das Handtuch geworfen hat, hat Marat Musin (ANNA-News) Gesellschaft von einem anderen Kameramann und ein paar Enthusiasten bekommen und kann scheinbar – zwar nicht direkt, aber doch tagesaktuell...

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Noch ein Dokument aus Syrien. Das ist ein Ultimatum der terroristischen „Freien Syrischen Armee“. Zu Beginn liest man ein Zitat aus dem Koran, danach folgt die Mitteilung, dass das von den Rebellenbanden gestellte Ultimatum am 13. Dezember 2012 ausläuft. Wenn bis zu diesem Zeitpunkt das Lösegeld für...

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Kurzes Vorwort zu Nordkorea: gerade heute wurde gemeldet, dass die Nordkoreaner die Startanlage ihrer Rakete wieder demontieren. Mal sehen, für wie lange. * * *

Die Visite Waldimir Putins in die Türkei ist genau so verlaufen, wie wir es vermutet hatten – in Wirtschaftsfragen wurde man sich einig...

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Dr. Christof Lehmann von nsnbc veröffentlicht ein Dokument aus Saudi-Arabien, das eine Quelle für in Syrien operierende Terroristen offenlegt.

Saudi-Arabien: Gefangene als Zwangs-Dschihadisten in Syrien

Originaltext: Dr. Christof Lehmann, nsnbc

Ein Geheimdokument aus Saudi-Arabien belegt, da...

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Nur noch ein paar Wochen

07.12.2012, 03:26 apxwn Blog syrien

Zum Thema Syrien kommt inzwischen eine neue Propagandastory hinzu. Nein, wirklich neu ist das Sujet nicht, aber erst zum derzeitigen Zeitpunkt bekommt es genauere und durchschaubare Züge. Die Medien haben vor ein paar Tagen damit begonnen, massive Kampagnen über eine wahrscheinliche Anwendung chem...

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“Ökonomische Zweckhaftigkeit.” Und damit genug der Vorrede.

In der vergangenen Woche verlautete aus dem Iran, dass die Arbeiten an der Erdgasleitung nach Syrien fortgesetzt werden. Diese Nachricht ist es wert, dieses Thema etwas genauer zu beleuchten.

Die Arbeiten an dieser Erdgasleitung beg...

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Blick auf DamaskusSyrien ist größtenteils ins Internet zurückgekehrt und halb Russland versinkt im Suff. Das liegt daran, dass der Blackout als etwas Bedrohliches gewertet wurde und die Losung ging, dass in dem Moment, wenn Syrien sich wieder ins Internet einklinkt und dabei Baschar al-Assad noch...

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Vorab zur Situation in Kurdistan: es gibt einen Waffenstillstand zwischen den Kurden und den Islamisten, welche vor ein paar Tagen den Grenzort Ras Al Ain (kurdisch: Serêkaniyê) unter ihre Kontrolle gebracht haben. Bedingung war, dass die FSA die kurdischen Gebiete komplett räumt. Der Waffenstillstand galt “auf Probe” bis zum 26.11., bis zu welchem der FSA Zeit gegeben wurde, die kurdischen Gebiete zu räumen. In der überwiegenden Zahl der Ortschaften der Provinz Al-Hasaka gibt es auch keine syrischen Regierungseinheiten und Sicherheitskräfte mehr. Die Kurden haben sie weggeschickt, um nicht Ziel für Angriffe seitens der FSA zu werden. De facto ist das syrische Kurdistan jetzt autonom. Das werden die Türken sich sicher nicht bieten lassen. Die in der aktuellen Folge der “Wochenschau” erwähnte mögliche Einmischung der Peschmerga ist gar nicht so weit hergeholt: die Vereinigung der kurdischen Milizen (PYD und KNC) wurde in Erbil im Irak verhandelt.

Die syrische Stadt Ras Al Ain ist nun doch unter die Kontrolle von Islamisten aus der Al-Nusra-Front und der Ghuraba al-Sham gekommen. Die Rebellen konzentrieren sich nun hier und ziehen Gleichgesinnte in der Provinz zusammen, um sich so neu aufzustellen. Ziel ist es, die gesamte Grenzregion zur Türkei in Rebellenhand zu bringen. Die hier lebenden Kurden waren sich lange uneins darüber, wessen Seite in dem Konflikt sie einnehmen und ob sie die Rebellen unterstützen sollen. Das Einfallen islamistischer Söldner hat dann aber wohl die letzten Zweifel beseitigt. Es ist bekannt, dass sich kurdische Kämpfer im Verlauf der vergangenen Woche mehrfach heftige Kämpfe mit den Rebellen aus der sogenannten “Freien Syrischen Armee” geliefert haben. Darüber hinaus haben sich mehrere kurdische Milizen zu einer gemeinsamen Streitmacht zum Schutze der kurdischen Gebiete in Syrien zusammengeschlossen.

Sollten jetzt noch die irakischen Kurden eingreifen, so könnte das den Verlauf des Konflikts wesentlich ändern. Die kurdischen Peschmerga im Irak sind nicht einfach nur eine Bürgerwehr, sondern eine recht gut ausgerüstete, wenigstens 60.000 Mann starke Armee.

Die Türkei als ewiger unversöhnlicher Feind der Kurden hat in dieser Lage eigene Beweggründe, nämlich die kurdischen Grenzgebiete in Syrien etwas zu bändigen. Aus diesem Grunde unterstützt Ankara auch weitgehend die Rebellenbanden. Deshalb hat die Türkei sich auch mit einem offiziellen Gesuch an die NATO gewandt, diese möge Patriot-Systeme an der Grenze zu Syrien in Stellung bringen. Erwartet wird auch ein ähnliches Gesuch nach Aufklärungstechnik und AWACS-Flugzeugen.

Die Türkei spricht von reinen Verteidigungsmaßnahmen. Allerdings hat das russische Aussenministerium die Pläne bereits kritisiert und ließ verlauten, dass das wohl kaum zur Stabilität in der Region beitragen kann. Diese Verlautbarung wurde dadurch untermalt, dass eine taktische Gruppe der russischen Schwarzmeerflotte ins östliche Mittelmeer kommandiert wurde. In dieser Gruppe fahren der Garde-Raketenkreuzer “Moskwa”, das Küstenschutzschiff “Smetliwyj”, die beiden großen Landungsschiffe “Nowotscherkassk” und “Saratow”, ein Schlepper sowie ein Tankschiff.

Werbepause

Die Operation “Wolkensäule” endete sowohl mit einem Sieg Israels als auch mit einem Sieg des Gazastreifens. Zumindest sind beide Seiten von ihrem Sieg überzeugt. Israel ließ verlauten, dass alle Ziele erreicht wurden, ohne dabei zu sagen, welche Ziele das gewesen sind. Die Palästinenser sind davon überzeugt, dass Israel davor zurückscheute, eine Bodenoffensive zu starten, das heißt für sie, dass sie gesiegt haben.

Wir sprachen bereits davon, dass das wahre Ziel Israels darin besteht, Druck auf die US-Regierung in Sachen Iran auszuüben. Solange die israelische Luftwaffe Ziele im Gazastreifen angriff, liefen Gespräche zwischen Premier Netanjahu und Präsident Obama. Sicher können wir nur mutmaßen, was genau deren Inhalt gewesen ist, aber der Fakt, dass die Operation “Wolkensäule” recht abrupt endete, zeugt davon, dass ein Kompromiss erreicht worden ist. In diesem Spiel hatte Netanjahu offenbar die Trümpfe in der Hand. Insofern werden wir sicher bald sehen, dass die USA Israel in bestimmten Fragen entgegenkommt. Entgegenkommen, dass mehr als 100 Menschen mit dem Leben bezahlen mussten.

Nach inoffiziellen Informationen forderte Netanjahu, US-Einheiten auf der Sinai-Halbinsel zu stationieren, womit sich Obama einverstanden erklärte. Dafür gibt es auch einen Vorwand, nämlich die Bekämpfung des Schmuggels mit iranischen Waffen in den Gazastreifen. Die Raketen kommen ja bekanntermaßen über Tunnel von der Sinai-Halbinsel nach Gaza. Hier kann es aber auch darum gehen, dass US-amerikanische Truppen Israel vor Übergriffen von ägyptischer Seite bewahren sollen, sollte sich die Situation verschärfen. Eine solche Verschärfung der Lage wird von der israelischen Regierung also als gut möglich angesehen. Premier Netanjahu und Verteidigungsminister Ehud Barak sprachen direkt nach Eintreten der Waffenruhe sicher nicht umsonst davon, dass die Militärschläge in baldiger Zukunft weitergeführt werden könnten. Insofern kann es sein, dass der Waffenstillstand nur eine Werbepause im Drama im Nahen Osten ist.

Wettlauf um die Arktis

Solange der Nahe Osten brennt oder langsam gart, gibt es im Norden kolossale Veränderungen. Das Abschmelzen des arktischen Eises ist durchaus keine parawissenschaftliche Gruselgeschichte mehr, sondern nachgewiesen. In diesem Jahr sind die Barentssee und die Karasee einen ganzen Monat früher als sonst eisfrei geworden. Das ist keine einmalige Anomalie mehr, sondern eine zu beobachtende Tendenz. Was bedeutet das im geopolitischen Kontext? In erster Linie eröffnet sich Russland, das den Großteil der Arktis beansprucht, eine historische Chance. Und zwar die Chance, sich von der Exportabhängigkeit zu befreien und eine wirkliche Großmacht zu werden. Es ist klar, dass der reine Besitz von Gebiet dafür nicht ausreicht, und es sind hartnäckige Auseinandersetzungen um die Arktis absehbar. Sie haben auch bereits begonnen.

Der nördliche Seeweg ist eine strategisch wichtige Schifffahrtsverbindung zwischen Europa und Asien. Derzeit gehen die Frachten noch durch den Suezkanal. Das ist aber einerseits ein um ungefähr 40% längerer Weg, andererseits wird er auch teilweise immer gefährlicher angesichts der Situation im Nahen Osten und im Asiatisch-Pazifischen Raum.

Das Abschmelzen des Eises eröffnet die Möglichkeit eines regulären Schiffsverkehrs über den Nördlichen Seeweg. Kaum noch jemand zweifelt daran, dass die Hauptschlagader des Welthandels künftig hier verlaufen wird. Folglich wird der Pelz des Eisbären bereits heute aufgeteilt. Ansprüche erheben in erster Linie die USA, die allerlei Versuche unternehmen, die Zugehörigkeit der Arktis zu Russland in Frage zu stellen. Nach Meinung Washingtons ist der Nördliche Seeweg derart bedeutsam für die Welt, dass er allen auf einmal gehören muss. Selbst solchen Ländern, die dazu in keinerlei geographischem Bezug stehen. Kanada und Norwegen bestreiten ihrerseits die Zugehörigkeit der nördlichen Passagen zu Russland. Dabei beginnt schon jetzt eine Militarisierung der Region durch die USA und NATO-Staaten. Es finden NATO-Manöver statt, Truppen werden verstärkt und Stützpunkte aufgebaut. Mit anderen Worten, man zieht die Schrauben an.

Wladimir Putin:

Sie ziehen die Schrauben an? Die machen sich dadurch nur ihr Gewinde kaputt.

Die Asiaten gehen listiger vor. Beispielsweise bietet China es Russland an, die Infrastruktur in der Arktis aufzubauen – das reicht von Investitionsangeboten bis hin zu Arbeitskräften. Gleichzeitig treibt China sein eigenes Eisbrecherprogramm voran. In ähnlicher Weise engagiert sich Südkorea.

Mit anderen Worten, die Einsätze sind bereits jetzt so hoch, dass die Parteien ihre Ungeduld, den großen Bissen abzubekommen, gar nicht mehr verbergen. Was tut derweil Russland? Tatsächlich ist Russland auch aktiv und tut vieles, ohne das groß publik werden zu lassen. Vergangene Woche ist erstmals ein Erdgastanker den Nördlichen Seeweg entlang gefahren.

Die russische Eisbrecherflotte erfährt eine Renaissance. Noch dank sowjetischer Entwicklungen ist Russland in diesem Bereich führend, doch die neuen Aufgaben erfordern Weiterentwicklungen. Im vergangenen Monat wurde beispielsweise im Baltischen Werk erstmals seit Sowjetzeiten mit dem Bau eines dieselelektrischen Eisbrechers begonnen. In Bälde wird hier auch das Stahl für den Bau eines neuen Atomeisbrechers zugeschnitten werden. Das ist nun aber bereits ein gesamtnationales Projekt. Atomeisbrecher sind eine Schiffsklasse, über die bisher nur Russland verfügt.

Außerdem führt Russland seit 2007 wieder Flüge von strategischen Bombern in der Nordpolarregion durch. Unter Berücksichtigung des sprühenden Eifers der westlichen “Partner” Russlands ist das eine durchaus angebrachte Maßnahme. Der neue Verteidigunsminister Sergej Schojgu ist mit den Eigenheiten der Arktis übrigens von seinem vorangehenden Amt bestens vertraut. Entlang des Nördlichen Seewegs ist der Aufbau von 10 Nothilfestützpunkten doppelter Bestimmung geplant. Das heißt, diese werden sowohl zivile, als auch militärische Bestimmung haben. Schojgus Aufgabe wird es sein, in den Streitkräften “Arktis-Brigaden” zu bilden; bei der Ausbildung von Luftlandetruppen sind Einsätze in der Arktis bereits jetzt Teil des Ausbildungsprogramms.

Auch auf der Ebene des internationalen Rechts ist Russland aktiv. Unlängst ist die Expedition “Arktika-2012” zu Ende gegangen. Ziel war es, den kontinentalen Ursprung des russischen arktischen Schelfs zu beweisen, um damit die Zweifel anderer Staaten an der Rechtmäßigkeit der Gebietsansprüche auszuräumen. Im Verlauf der Expedition wurden Unterwasserbohrungen am Mendelejew-Rücken vorgenommen. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass es sich um Teile des Kontinents handelt, die vor Urzeiten im Wasser versunken sind. Die entsprechenden Dokumente werden der UNO vorgelegt, womit Fragen zum politischen Status der Arktis beantwortet werden dürften.

Das ist insgesamt nur ein kleiner Teil dessen, worum es in der Arktis geht. Es ist nicht nur ein Seeweg, sondern es gibt dort auch bedeutende Vorkommen an Erdöl, Erdgas und Erzen. Doch das besprechen wir in kommenden Folgen.

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Verbindungsabbruch

29.11.2012, 06:36 apxwn Blog syrien

Netzaktivität in Syrien am 29.11.2012
Grafik der Monitoringfirma Akamai

Verschiedene Quellen melden, dass seit heute 12 Uhr GMT+1 Internet und Mobilfunknetz für ganz Syrien komplett abgeschaltet wurden. Das betrifft also nicht mehr nur SANA. Tatsächlich sind syrische Kontakte über Skype nicht m...

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Für Audiophile gibt’s knapp 2 Stunden aktuelles Gespräch zu Nahost im Allgemeinen und den hiesigen Schwerpunkten im Speziellen auf Jungle Drum Radio. Zu Gast bei Moderator Josch: Dr. Christof Lehmann  / NSNBC und unsereiner. Viel Spaß und Geduld beim Durchhören!

(Leider unterstützt Dein Brow...

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Vesti aus Daraya

28.11.2012, 12:41 apxwn Blog syrien

Die “Verwundung” von Anastasia Popowa war natürlich keine, wenn man einen Sturz auf die Nase beim Hasten unter Scharfschützenfeuer nicht als solche zählt. Daraya ist bzw. war umkämpft. Von dort aus lag der Süden von Damaskus in den letzten Tagen unter Dauerbeschuss durch RPGs (ein 82 mm-RPG hat eine...

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Die Nachricht von der Visite des ukrainischen Präsidenten Wiktor Janukowitsch in den Katar konnte man durchaus erwarten – noch im Mai diesen Jahres gab es Absprachen über den gegenseitigen Handel zwischen den beiden Ländern. Die Ukraine, “Kornkammer Europas”, liefert Katar Getreide im Austausch...

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